Blumenwiesen-Alb
Sandra I ist neue Blumenwiesenkönigin
Seit 2008 gibt es auf der Schwäbischen Alb eine Blumenwiesenkönigin. Sie macht als Repräsentantin des Vereins Blumenwiesen-Alb auf das „Natur-Kultur-Erbe“ Blumenwiesen aufmerksam. Désirée Neff hat das Amt seit 2014 mit großem Engagement ausgefüllt und für die artenreichen Blumenwiesen der Schwäbischen Alb sowie für ihre Funktionen und Produkte geworben.
Nach vier Jahren endete die Regentschaft von Blumenwiesenkönigin Désirée I. Am Freitag hat nun Sandra Wild aus Gönningen die Nachfolge angetreten. Sandra Wild ist auf einem landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb auf der Alb aufgewachsen und engagiert sich in der Umweltpädagogik und für den Naturschutz. „Meine größte Motivation ist die Liebe zur Natur“, sagte die neu gekrönte Blumenwiesenkönigin.
Die feierliche Amtseinführung vor der wunderschönen Kulisse um die Walter-Bächle-Hütte bei Genkingen wurde von Umweltstaatssekretär Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft vorgenommen. Auch Landrat Thomas Reumann und Bürgermeister Uwe Morgenstern machten den königlichen Hoheiten ihre Aufwartung. Interessantes zu den Eigenarten, der naturschutzfachlichen Bedeutung und zur Bewirtschaftung der Blumenwiesen erfuhr das Publikum bei einem Wiesenrundgang von Roland Herdtfelder vom NABU Reutlingen, Reutlingens Bauernverbands-Vorsitzendem Gebhard Aierstock und dem Grünlandexperten Dr. Rainer Oppermann. Für ein buntes Rahmenprogramm sorgten die Blumenkinder der Brühlschule Genkingen. Musikalisch wurde der Festakt von Alphornbläsern begleitet.
Hintergrundinfo:
Blumenwiesen prägen die Landschaft am Fuß und auf der Schwäbischen Alb. Sie sind äußerst artenreich und vielfältig. Die Region hat für die artenreichen Blumenwiesen bundes- und europaweit eine besondere Bedeutung. Die Vielfalt dieser Wiesen geht auf Jahrzehnte lange Bewirtschaftungstraditionen zurück. Die artenreichen Wiesen haben unter anderem wichtige Funktionen als Lebensräume von Pflanzen und Tieren, zum Schutz des Grundwassers sowie für Tourismus und Heimat-Identität. Doch seit vielen Jahren geht die Fläche an Blumenwiesen stetig zurück.
Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig. Ein Grund ist, dass sich die Viehhaltung und der Heuverkauf von artenreichem Grünland betriebswirtschaftlich kaum rechnen. Artenvielfalt und Landschaftsbild sind Leistungen, für die die Landwirte derzeit nicht ausreichend entlohnt werden. Aus Wertschätzung muss daher wieder Wertschöpfung werden, wenn die Blumenwiesen dauerhaft erhalten werden sollen.
2009 wurde daher der Verein Blumenwiesen-Alb gegründet, der sich dafür einsetzt, die Blumenwiesen auf der Alb in ihrer Qualität und Schönheit bekannt zu machen und Wiesenbewirtschafter zu unterstützen, die artenreichen Wiesen dauerhaft zu erhalten.